Tübke stellt sich auf seinem Selbstporträt von 1988 als Maler mit roter Kappe dar, also Gegenständlichkeit, mit Wiedererkennungswert in der Tradition von angesehenen Renaissance-Künstlern, aber skeptisch blickend.
Triegel malt sich in seinem doppelten Selbstbildnis von 1997 in der Pose des Botticellischen Medici-Porträts, aber unwirklich übersteigert. Ihm geht es hier nicht um den Bildgegenstand, sondern um die Bedeutung dahinter. Bei allem vordergründigen Realismus speist sich die Aussage aus einem reichen Fundus aus ikonografischem Wissen und mythologischem Hintergrund.