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Atelier
Beide verbindet kein Lehrer-Schüler-Verhältnis, wohl aber eine Reihe von Gemeinsamkeiten, so die altmeisterliche Technik der Lasurmalerei, Detailgenauigkeit und die Selbstbildnisse beider Maler weisen auf Entscheidendes hin: Beide lassen bekannte Bildvorlagen erkennen.

Tübke stellt sich auf seinem Selbstporträt von 1988 als Maler mit roter Kappe dar, also Gegenständlichkeit, mit Wiedererkennungswert in der Tradition von angesehenen Renaissance-Künstlern, aber skeptisch blickend.

Triegel malt sich in seinem doppelten Selbstbildnis von 1997 in der Pose des Botticellischen Medici-Porträts, aber unwirklich übersteigert. Ihm geht es hier nicht um den Bildgegenstand, sondern um die Bedeutung dahinter. Bei allem vordergründigen Realismus speist sich die Aussage aus einem reichen Fundus aus ikonografischem Wissen und mythologischem Hintergrund.

über Kunst
Tüpke und Triegel
Werner Tübke
(1929 bis 2004)
Michael Triegel
(geboren 1968)
Selbstporträt
Meistermaler - Leipziger Schule
und Neue Leipziger Schule

Triegels Selbstbildnis "Selbst mit Elisabeth", 2002

Tüpke, Auszug aus seinem Bauernkriegs-Panoramabild, Bad Frankenhausen - Kyffhäuser